Achtung: Wir übernehmen keine Gewähr oder Haftung für die hier gemachten Angaben. Wir empfehlen unbedingt einen Architekten, Parkettleger- oder Schreinermeister zu Rate zu ziehen.
Natürlich kann Parkett oder Dielenboden auch in Küche und Bad verlegt werden, denn solange er nicht langandauernd überschwemmt bleibt, schadet ihm Wasser nicht.
Es sollten jedoch einige Punkte beachtet werden:
Verwenden Sie stabile Hölzer wie Cumaru, Ipe, und Jatoba. Eiche und Buche sind hier nicht geeignet (Gerbstoffe). Tauari (sieht der Eiche sehr ähnlich) geht zwar, aber nicht, wenn zudem eine Fußbodenheizung eingesetzt wird. Bei Verklebung mit dem Untergrund (Estrich) muss unbedingt ein feuchtigkeitsdurchlässiger und flexibler Kleber verwendet werden (z.B. PU-Kleber). Bei Verschraubung von Dielenboden auf einer Unterkonstruktion sind unbedingt rostfreie Schrauben zu verwenden. Das Unterkonstruktionsholz sollte ein ordentliches Lärche (larix russica) sein. Der Boden sollte später nur geölt und nicht lackiert werden, damit nach unten gedrungene Feuchtigkeit nach oben austreten kann.
Natürlich kann es im Bad- und Küchenbereich hin und wieder zu Fugenbildung kommen. Man sollte aber den Hässlichkeitsfaktor einer normalen Fuge (0,1 mm) nicht überbewerten. Letztendlich belüftet eine solche, mit den Augen kaum sichbare Fuge auch das Holz, was gerade im Feuchtraumbereich duraus sinnvoll ist.
Dies ist ein schwieriges Thema. Es muss aber behandelt werden, da die Fußbodenheizung sich immer größerer Beliebtheit erfreut. Die vorhandenen Erfahrungswerte sind noch zu gering, um hier eine generelle Aussage zu machen. Dennoch, es hat sich erwiesen, dass verschraubte Dielen weniger Probleme bereiten, als das verklebte Stabparkett. Der Grund ist recht einfach. Der Dielenboden wird auf eine hölzerne Unterkonstruktion geschraubt oder mit speziellen Klammern auf dem Estrich verschraubt. Somit ist bei eventuell auftretenden Spannungen immer etwas Spiel, während das verklebte Parkett fest mit dem Boden verbunden ist. Einen Ausweg gibt es aber - dauerflexiebler Kleber (PU-Kleber, 2-Komponent-Kleber). Dennoch kann es zur leichter Fugenbildung (unter 1 mm) kommen, was aber natürlich nicht generell der Fall ist.
Das Argument, dass bei einer Verschraubung auf einer Unterkonstruktion durch den Hohlraum Wärme verloren geht, trifft nicht zu. Es verzögert nur zeitlich den Beginn des Heizeffekts in der Anheizphase. Das bedeutet, es dauert ein paar Minuten länger, bis es warm wird, wenn Sie die Heizung im Herbst hochfahren.
Mehrschichtiges Parkett zu verwenden, wäre natürlich eine Lösung, wobei es auch hier schon mehrfach zu Problemen kam. Aber einen echten Holzboden kann dieses furnierartige Billiglösung in Sachen Stabilität und Langlebigkeit nicht ersetzen. Abgesehen davon stehen die gesundheitsbezogenen Langzeitstudien zu den Inhaltsstoffen der Kleber, die zur Pressverleimung der Schichten verwendet werden, noch aus.
Bei Neubauten kann der Estrich aus normalem oder schnelltrocknendem Zement angefertigt werden. Beachten Sie, dass die Trocknungszeit von normalem Estrich je nach verwendetem Produkt und den in der Umgebung herrschenden Bedingungen 4 bis 7 Monate dauern kann. Außerdem ist es wichtig, die Feuchtigkeit vor der Verlegung des Holzbodens überprüfen zu lassen. Die Trocknungszeit eines schnelltrocknenden Zements beträgt zwischen 70 und 100 Stunden. Vorsicht bei einer dünnen Estrichschicht oder Leichtestrich (Polystyrolkügelchen). Ein derartiger Untergrund gibt im Laufe der Zeit Feuchtigkeit ab und bedarf daher viel längerer Trocknungszeiten.
Die Überprüfung der Feuchtigkeit ist stets mit einem Karbidhygrometer durchzuführen. Lassen Sie sich auf jeden Fall vom Estrichleger schriftlich geben (inkl. der Messwerte), dass der Estrich trocken genug ist, um einen Massivholzboden darauf zu verlegen. Dann sind Sie im Schadensfall auf der sicheren Seite, denn allzu häufig verlieren enttäuschte Holzbodenbesitzer vor Gericht, weil sie am Beispiel einer übergroßen Fugenbildung den Parkettlieferanten angehen, anstatt mal über die eigentliche Quelle der Feuchtigkeit nachzuforschen.
Klar ist, dass übermäßige Feuchtigkeit im Boden raus will, und muss. Wenn jetzt ein Holzboden darüber ist, wird sie ihn regelrecht durchqueren. Das in solch einem Fall sogar das härteste Holz (z.B. Ipe) sich leicht verformt ist natürlich. Daher nochmals die Devise: Der Estrich muss trocken sein! Schlimm wird es, wenn ein Mehrschicht-Parkett verlegt wurde. Hier kann die Feuchtigkeit nur noch durch die Fugen entweichen, was zur Schwärzung der Fugen führt (Schwarzschimmel).
Faustregel: Ein Holzboden sollte in Neubauten generell erst dann verlegt werden, wenn der Estrich ausgetrocknet ist, Fenster- und Türrahmen eingebaut sind, die Raumtemperatur nicht unter 12° C und die Feuchtigkeit zwischen 40% und 50% liegt. Das Abschleifen und die Oberflächenbehandlung werden nach Abschluss sämtlicher Arbeiten jedoch vor dem Einhängen der Innentüren erledigt. Zudem ist auch von Vorteil, wenn das zu verlegende Holz (Parkett oder Dielen) 5-8 Tage in dem Raum zu lagert, in dem es später verlegt wird. Somit kann es sich an die Umgebung gewöhnen und die Chance auf negative Überraschungen veringert sich dadurch ebenfalls. Allerdings muss auch hier jede Quelle von Feuchtigkeit ausgetrocknet sein, denn der gelieferte Holzboden mit seinen 8-10% Holz-Restfeuchte, nimmt die austretende Baustellenfeuchte auf wie ein Schwamm. Dann ist der Raum zwar schneller trocken, aber ihre einzelnen Dielen sind bis zu 2 mm breiter als geliefert. Das diese 2 mm dann später beim "Zurücktrocknen" eine Fuge ergeben werden ist wohl für jeden nachvollziehbar.
Ein Holzboden kann wie ein Granit- oder Marmor-Boden auf jedem bereits vorhandenen Untergrund verklebt werden, soweit er hart und eben ist, und sich in einem stabilen Zustand befindet. Wenn es sich um Keramik, Marmor oder Fliesen handelt, muss er gründlich gereinigt, entfettet und grundiert werden. Ein alter Parkett als Untergrund ist auf seine Stabilität und feste Verbundenheit mit dem darunter befindlichen Untergrund zu überprüfen. Nach dem Abziehen eines Teppich- oder Linoleumbodens muss man den Kleber durch leichtes Abschleifen entfernen. Der Untergrund ist in jedem Fall abzuschmirgeln und zu grundieren.
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Hinweis: Wir übernehmen keine Gewähr oder Haftung für die hier gemachten Angaben. Wir empfehlen unbedingt einen Architekten, Parkettleger- oder Schreinermeister zu Rate zu ziehen.
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Hier noch etwas zum Schmunzeln was das Thema Fugen betrifft:
Gott schuf das Holz, mal hart mal weich.
Doch eins, sprach er, ist immer gleich,
es wird nie rasten und nie ruh´n,
wird arbeiten, wird stets was tun.
Und so gab er dem Holz die Zellen,
jetzt konnt´es schwinden und auch quellen,
doch als es schwand, wurd´s plötzlich klar,
da war ein Stück wo nichts mehr war.
Und da sprach unser Herr, der kluge:
Mein liebes Holz, das ist die Fuge.
Trag´sie mit Achtung und mit Stolz,
an ihr erkennt man dich als Holz.
Auch Fugen sind ein Stück Natur,
begreif das Mensch, sei nicht so stur.
(Walter Holthusen)